Orte


Ev. Lukas-Kirche

Die Lukas-Kirche in Berlin-Steglitz wurde in den Jahren 1914-1919  nach Plänen von Baurat Walter Kern erbaut. Dem wehrhaft wirkenden Gebäudekomplex aus Kirche und zwei angebauten Häusern liegt die Idee einer Burg zugrunde, frei nach Luthers Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“.

Der Innenraum wurde prachtvoll ausgestaltet: Die Kuppel der Altarapsis war mit einem goldgrundierten Mosaik des thronenden Christus versehen, der darunterliegende Teil mit vier Reihen Mörtelschnitt-Kassetten verziert, die nach unten hin von einer grau-blauen Stucco lustro-Verkleidung begrenzt wundern.  Die Gewölbe des Langschiffes waren farbig ausgemalt, zwei gegenüberliegende Triumphbogen fassten das Langschiff ein.

Die letzten Bombenangriffe des zweiten Weltkrieges hatten jedoch auch die Lukas-Kirche sehr in Mitleidenschaft gezogen: durch eine Luftmine war das Kirchendach zu 80% , das Turmdach völlig abgedeckt, Fenster, Türen, Bänke, und Glocken waren stark beschädigt. Das durch einen Bogengang mit der Kirche verbundene Pfarrhaus war fast völlig zerstört.

Im Jahr 1950 wurde mit dem Wiederaufbau und der Renovierung des ganzen Gebäudekomplexes begonnen. 1959 schließlich konnten die Arbeiten abgeschlossen und werden. Die Ausstattung des Innenraumes wurde dabei den zeitbedingten Gegebenheiten gemäß vereinfacht, Decken und Wände mit schlichtem Putz versehen.

Unverändert erhalten geblieben ist jedoch die Eingangshalle, die als Gedächtnishalle für die Gefallenen des ersten Weltkriegs gestaltet wurde: Boden und Kuppel sind mit Mosaiken verziert, die Wandtäfelung ist aus Marmor, und vier Türen gehen von dem kreisrunden Raum im Erdgeschoss des Hauptturmes aus. Auf Goldgrund sind acht Engel in der Wölbung der Kuppel dargestellt, in majestätischer Haltung tragen sie Kränze in ihren Händen. Dieser Raum vermittelt einen Eindruck der ursprünglichen Idee und der Raumwirkung, die der Betrachter des ursprünglichen Kirchenschiffes gehabt haben muß.

Ev. Kirche Südende

Die erste Südender Kirche mit dem etwas sperrigen Namen „Zur Wiederkunft Christi“ wurde im Jahr 1913 fertiggestellt und geweiht. In zeitgenössischen Worten wird der Bau durch den Rektor der Mariendorfer Schule, Janetzke, beschrieben: „Die Kirche ist als Putzbau unter reichlicher Verwendung von Muschelkalkstein ausgeführt. Der gewichtige, aber nicht schwerfällige, in mehreren Abstufungen nach oben strebende Turm, passt sich besonders gut dem Landschaftsbilde an. Eine besondere Zierde sind die ganz in Muschelkalk ausgeführten Vorhallen vor dem Haupteingang und vor der im Turm liegenden Brauthalle. [...] Der Innenraum ist von Holztonnengewölbe überspannt, das an der Decke die Beleuchtungskörper trägt und reich bemalt ist. Von besonders schöner Farbenwirkung sind der Altarraum und die Brauthalle, beide mit reicher Stuckarbeit.“

Im März 1944 wird die Kirche durch Bombenvolltreffen nahezu vollständig zerstört. Pionire der US-Army räumen 1957 die tonnenschweren Kirchentrümmer weg und ermöglichen so den Wiederaufbau. Der Neubau nach Plänen des Architekten Max Schluckebier wird 1958 eingeweiht: dabei wird der Grundriß der alten Kirche beibehalten. In die heutige Anlage finden sich das alte Altarkreuz und der Tympanon mit Christuskopf wieder. Im selben Jahr wird auch der größte kirchliche Wandteppich Berlins in der Südender Kirche geweiht: Die Darstellung des jüngsten Gerichts schmückt noch heute die Altaarapsis.

1999 wird die Kirche umgebaut und übernimmt ab dem Jahr 2000 die Funktionen des Gemeindehauses.